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Waschmaschine ans warme Wasser anschließen
Im Zittauer Hackerspace WerkRaum Zittau wurde das Thema Waschmaschine ans warme Wasser anschließen vorgestellt. Der Hintergedanke ist, dass Energiekosten für Gas oder Öl geringer sind als für Strom. Es kann also Geld gespart werden, wenn meine Gasheizung Wasser erwärmt, anstatt in der Maschine mit Strom.
Dabei gibt es verschiedene Varianten, jede mit Vor- und Nachteilen. Ich habe mich zunächst für einen Thermostatmischer entschieden, denn der war vorhanden. Ein Heizungsbauer hat mir das Eckventil getausch, so dass für Warm- und Kaltwasser ein 3/4-Zoll Anschluss vorhanden ist.
Hier zunächst ein paar Bilder von meiner Lösung
Die Waschmaschine steht in der Nähe von einem Waschbecken, ein Heizungbauer hat bei einem Termin im Haus das Ventil gewechselt.
Weil die Eckventile 3/4-Zoll Anschlüsse haben, sind zunächst Reduziernippel nötig. Von dort geht es mit Flex-Schläuchen zu den Reduziernippeln an dem Thermostatventil. Der normale Brauseschlauch hat wieder 1/2-Zoll, des wegen ist auch da ein Zwischenstück nötig damit der Waschmachinenschlauch angeschlossen werden kann.
Nach einer Dichtheitsprobe (und Reinigen des Siphons) wurde das Loch in die Seitenwand des Unterschranks gebohrt, damit der Thermostatmischer etwas aufgeräumter im Schrank ist.
Später könnte eine elektronische Einstellung ergänzt werden. Ich kann mir vorstellen mit einem Servo zum Spülen kaltes Wasser einzulassen und nur bei Bedarf Warmwasser zur Maschine zu leiten.
Zeitbedarf:
- Grübeln und überlegen >5h
- Baumarkt: >2
- Umsetzung: 3h
Kostenübersicht
- Thermostatmischer (vorhanden 50 EUR?)
- Wasserstop 8,99 EUR
- 2x Übergansstück 6,98 EUR
- 2x Flexschlauch 19,98 EUR
- 1x Übergangsstück 3,49 EUR
- 2x Reduziernippel 5,38 EUR
- Summe 44,82 (+50) EUR
Prognose bzw. Beurteilung der Einsparmöglichkeit
Unsere alte Waschmaschine ist eine Bauknecht WA9356. Der Stromverbrauch für einen Monat Waschen ist im folgenden Diagramm zu sehen. Darin sind auch die mittleren Energieverbräuche für typische Temperaturen eingetragen.
Temperatur Anzahl Energie durchschn. / kWh 30 1 0,33 40 21 0,77 60 10 1,44 95 4 2,41
Angenommen der 40 Grad Waschgang wäre die Referenz und bei dem 60 und 95 Grad Waschgang kann die Energie gespart werden, dann ergibt sich eine Ersparnis von 40 EUR im Jahr. Wäre die Referenz die 30 Grad Wäsche, dann sogar 80 EUR pro Jahr.
Ersparnis bei Referenzwäsche Energiemenge pro Jahr 30 Grad 40 Grad 4,0 0,0 0,0 194,4 0,0 111,2 172,8 80,2 133,2 115,4 78,4 99,6
Summe 486,6 158,64 344,04 kWh Kosten 121,65 EUR Ersparnis 39,66 86,01 EUR
Nun werden wir Messungen machen und später mit der Prognose vergleichen. Falls jemand an den Rohdaten interessiert ist, schreibt mir eine Email!
Korrektur Einspareffekt
Beim näheren Überlegen stelle ich fest, obige Berechnung ist falsch. Einerseits spare ich zwar die Erwärmung mit 25ct teurer Elektroenergie, jedoch muss ich die 8ct teure Gasenergie einsetzen. Also nicht 100% Ersparnis sondern nur 75%. Aber jetzt kommts. Ich spare ja nicht die Erwärmung komplett, sondern kann maximal 55°C Wasser einspeisen! Die weitere Erwärmung auf 95°C erfolgt weiterhin elektrisch! Also noch mal rechnen…
Folgende Überlegung: Je wärmer erwärmt werden muss, desto mehr Energie wird verbraucht. Wenn ich jetzt vorraussetze, dass der Mehrverbrauch ausschließlich für die Erwärmung eingesetzt wird, kann ich ausrechnen wieviel Wasser eben anstatt auf 60 sondern auf 95 Grad erwärmt wird. Also versuchen wir es. Das Tafelwerk verrät, Wasser speichert mit einer spezifischen Wärmekapazität von c=4,19 kJ / (KG * K). Das bedeutet, dass eine Temperaturerhöhung von einem Kilogramm Wasser (in etwa einem Liter) um ein Grad (in Physik als K = Kelvin bezeihnet) 4,19 kJ (= Kilojoule) Energie benötigt. Da 1 Joule = 1 Watt Sekunde ist können wir umrechnen. Wir haben
E= c * m * deltaT
als Berechnungsgrundlage und erhalten für die zur Verfügung stehenden Werte:
Unterschied 95° zu 60°C 40°C 30°C Energie 0,965 1,634 2,075 kWh Temeratur 35 55 65 Kelvin Energie in Ws 3474 5880,8571428572 7470 K Ws c 4,19 4,19 4,19 k Ws / (kg K) E = c * m * delta T m = E/ (c * delta T) 23,7 25,5 27,4 Kg = Liter
Wir haben also ca 25 Liter Wasser, das tatsächlich erwärmt wird. Nehmen wir an, es wird (jetzt im Winter) mit 5°C ins Haus geliefert, dann kann ich auch den Anteil Elektro-Energie zur Erwärmung bestimmen… (Hier gehts demnächst weiter)
Waschmaschine mit Warmwasseranschluß
Anders als bei obiger Betrachtung geht es hier um eine Waschmaschine in der vom Hersteller ein Warmwasseranschluß vorgesehen ist. Die Einsparungen sollen untersucht und dokumentiert werden. Falls Erfahrungen anfallen, möchte ich diese hier auch dokumentieren.
Vorraussetzung schaffen
Da am Zielort zwar Warmwasser im Raum anliegt, aber nicht an der Wand am Hahn, muss ein Anschluß gelegt werden.
Zunächst die Eckdaten: Zeiteinsatz:
- Überlegen und Grübeln 3-10h
- Baumarkt Preise vergleichen und kaufen: 1h
- Bauen 3h
- Aufräumen 1h
- Dokumentieren >1h
- Summe: 10h theoretisch + 5h praktisch
Finanziell:
- Wandscheibe (vorhanden 2,89 EUR)
- 2,5 12er Cu-Rohr ummantelt, 13,94 EUR
- Fittinge, Wandschellen, Bolzen und Dübel (teilw. vorhanden 8 EUR) 12,71 EUR
- Wasserhahn (vorhanden 19,95 EUR)
- Werkzeug: Rohrschneider, Gasbrenner, Lotpaste, Lötzinn, Bohrmaschine, neue Gaskartusche 2,49 EUR
- Summe = 60 EUR
Beim Aufbau gab es zunächst das Problem den neuen Wasserhahn zu platzieren. Eigentlich wäre der optimale Platz links des Kaltwasserhahnes. Aber dort sind Steckdosen. Da habe ich ihn wenigstens im 15cm Abstand neben dem Kaltwasserrohr platziert. Weil der Abstand zum Wäschetrockner etwas eng ist, habe ich gleich eine höhere Position gewählt. Vor dem Bohren der Fliesen bzw. der Fuge hatte ich etwas Bammel. Aber ohne Schlag, bis die Fliese durch war und dannach mit Schlag in die Ziegel hat es gut geklappt. Ein weiteres Hindernis war eine Abzweigdose unter Putz die neben dem Rohr liegt. Irgendwo liegen die Leiungen zu den Steckdosen! Also Deckel öffnen und nachsehen, in welche Richtungen die Kabel abzweigen. Dann vorsichtig bohren und den den Dübel setzen, nicht damit ich eine größere Baustelle erhalte eine Kabel unterputz ersetzen muss.
Die Ecke zum Anschluss an das Warmwasserrohr hat schon eine Abzweigung. Einmal nach oben und einmal die Zirkulationsleitung. Dort muss der Anschluss mit ran. Anschließend sind noch die Dübel, Bolzen und Schellen zu setzen.
Jetzt habe ich mit den Fittings mindestens zwei Möglichkeiten die Abzweigung, Richtungsänderung und Durchmesserwechsel fertigzustellen. ICh ahbe mich für die Variante entschieden, in der insgesamt der geringste Wasserinhalt in den Rohren ist, also möglichst schnell auf den kleineren Durchmesser wechseln.
Dann gehts los, Altes Rohr ansägen, erwärmen und genau die richtige Stelle lösen. Anschließend müssen die Rohre so vom Zinn befreit werden, so dass sie leicht in die neuen Fittinge passen.
Stück für Stück ablängen, Lötstellen reinigen, Lotpaste aufbringen, Hitzeschutz für die anderen Rohre befestigen (nicht auf den Bildern zu sehen) und Hitze!, Nicht die Lötstelle direkt, sondern die Bauteile erwärmen. Kurz ein Stück passendes Lot abschmelzen und fertig. Die Lötstelle noch vom Flußmittel reinigen und weiter geht. Das war zum Schluß die kürzeste Arbeit. Vorbereitung dauert länger!
Nach dem befestigen der Schellen kommt die Montage des Wasserhahns. Zunächst sieht alles gut aus, Wasser läuft was will man mehr. Abdrehen, ups, da tropfts. Das will ich aber nicht, noch einmal Strang ablassen, neu abdichten und test. Wieder undicht. Ich habe 2 bzw. 3 Umwicklungen mit dem PRFE-Dichtungsband gemacht. Da es immernoch undicht ist, wollte ich schon Hanf zum dichten nehmen. Aber einen Versuch starte ich noch, sechs Umdrehungen gewickelt, eindrehen - dicht!
Jetzt kann die Waschmaschine angeschlossen werden.




























